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Marc Karkossa, Experte für digitale provisionsfreie bAV
Die betriebliche Altersvorsorge (bAV) in Deutschland bietet verschiedene Durchführungswege, um Mitarbeitende finanziell abzusichern. Hier stellen wir die gängigsten Methoden vor, die du in deinem Unternehmen nutzen kannst.
Kurz zusammengefasst
Dazu gehören Direktversicherung, Pensionskasse und Pensionsfonds. Die Direktversicherung ist am beliebtesten, da sie einfach verwaltet werden kann, keine Bilanzierungspflicht hat und portabel ist. Pensionskassen sind weniger flexibel, während Pensionsfonds durch Aktienanlagen höhere Renditechancen bieten.
Unterstützungskassen sind attraktiv für Gutverdiener durch unbegrenzte steuerfreie Beiträge, aber nicht übertragbar. Direktzusagen eignen sich vor allem für große Unternehmen, da sie steuerlich vorteilhaft, aber nicht portabel sind.
Für die meisten Arbeitnehmer ist die Direktversicherung die praktikabelste Lösung. Alternativen wie Pensionsfonds, Unterstützungskassen oder Direktzusagen eignen sich in speziellen Situationen, sind jedoch mit Einschränkungen verbunden.
Versicherungsförmige und nicht versicherungsförmige Lösungen
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen versicherungsförmigen und nicht versicherungsförmigen Lösungen. Die häufigste und beliebteste Methode ist die versicherungsförmige Lösung, insbesondere die Direktversicherung.

Direktversicherung
Die Direktversicherung ist die gängigste Form der betrieblichen Altersvorsorge. Hier schließt der Arbeitgeber eine Rentenversicherung auf das Leben des Arbeitnehmers ab. Finanziert wird diese durch eine Entgeltumwandlung seitens des Mitarbeiters und eine zusätzliche Förderung des Arbeitgebers, meist mindestens 15%. Die Verwaltung ist einfach und der Arbeitgeber hat keine Bilanzierungspflicht. Zudem ist die Übertragbarkeit dank des Portabilitätsgesetzes vom 01.01.2005 gewährleistet.
Pensionskasse
Die Pensionskasse funktioniert ähnlich wie die Direktversicherung, jedoch ist der Träger eine Pensionskasse und keine Versicherungsgesellschaft. Aufgrund der Investition ausschließlich in Anleihen hat die Pensionskasse in der Niedrigzinsphase Probleme, den Garantiezins zu erwirtschaften. Deshalb ist dieser Durchführungsweg weniger flexibel und risikoreicher.
Pensionsfonds
Pensionsfonds bieten mehr Flexibilität bei der Kapitalanlage, da sie auch in Aktien investieren können. Dies ist besonders in der aktuellen Niedrigzinsphase vorteilhaft. Allerdings ist die Verwaltung der Direktversicherung einfacher und der Arbeitgeber muss nicht Mitglied im Pensions-Sicherungs-Verein (PSVaG) sein.
Unterstützungskasse
Bei der Unterstützungskasse können Beiträge unbegrenzt steuerfrei umgewandelt werden, was sie besonders für Gutverdiener attraktiv macht. Diese Versorgungsart kann jedoch nicht privat weitergeführt werden und es besteht kein Rechtsanspruch auf Fortführung beim neuen Arbeitgeber.
Direktzusage
Die Direktzusage kommt direkt aus dem Betriebsvermögen und bietet hohe Steuerfreiheit in der Ansparphase. Sie ist besonders geeignet für langfristige, sichere Arbeitsverhältnisse in großen Unternehmen. Es besteht jedoch kein Anspruch auf Mitnahme zum nächsten Arbeitgeber und die Direktzusage kann privat nicht weitergeführt werden.
Fazit
Die betriebliche Altersvorsorge ist ein wesentlicher Bestandteil der finanziellen Absicherung deiner Mitarbeitenden. Mit den verschiedenen Durchführungswegen wie Direktversicherung, Pensionskasse, Pensionsfonds, Unterstützungskasse und Direktzusage gibt es flexible und passende Lösungen für jede Unternehmensgröße und -struktur. Wähle den richtigen Weg, um die Zufriedenheit und Bindung deiner Mitarbeitenden zu steigern und gleichzeitig die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen. Nutze moderne, digitale Lösungen, um den administrativen Aufwand zu minimieren und eine transparente, provisionsfreie Altersvorsorge anzubieten. So machst du dein Unternehmen attraktiver und sicherst die Zukunft deiner Mitarbeitenden.
Marc Karkossa
Marc ist Co-Founder & CEO von DYNO. Vor DYNO war der Versicherungsexperte Prokurist in der familieneigenen Versicherungsagentur.