Wie flexible Arbeitsmodelle die Arbeitgeberattraktivität steigern und die Mitarbeiterbindung erhöhen

Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel. Die starren Strukturen der Vergangenheit weichen flexibleren Modellen, die den Bedürfnissen von Unternehmen und Arbeitnehmern gleichermaßen gerecht werden. Flexible Arbeitsmodelle spielen dabei eine Schlüsselrolle, denn sie können die Arbeitgeberattraktivität steigern und die Mitarbeiterbindung erhöhen.

Was sind flexible Arbeitsmodelle?

Flexible Arbeitsmodelle bieten Alternativen zur klassischen 9-to-5-Arbeitszeit und ermöglichen es Mitarbeitern, ihre Arbeitszeit und ihren Arbeitsort individuell zu gestalten.

Verschiedene Formen flexibler Arbeitsmodelle:

  • Teilzeitarbeit: Die Anzahl der Arbeitsstunden pro Woche wird reduziert.

  • Gleitzeit: Innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens können Mitarbeiter ihre Arbeitszeit frei wählen.

  • Vertrauensarbeitszeit: Die geleistete Arbeitszeit wird nicht kontrolliert, sondern es wird auf die Eigenverantwortung der Mitarbeiter vertraut.

  • Remote Work: Die Arbeit wird von einem anderen Ort als dem Büro aus erledigt, z. B. von zu Hause oder aus einem Co-Working-Space.

Flexible Arbeitsmodelle bieten Unternehmen und Arbeitnehmern zahlreiche Vorteile. Sie können die Arbeitgeberattraktivität steigern, die Mitarbeiterbindung erhöhen und zu einer besseren Produktivität beitragen. Wie das gelingt, werden wir folgend untersuchen.

Durch Flexibilität die Arbeitgeberattraktivität steigern

In einem wettbewerbsintensiven Markt um die besten Talente sind flexible Arbeitsmodelle ein wichtiger Faktor, um die Arbeitgeberattraktivität steigern zu können. Sie bieten Unternehmen die Möglichkeit, sich von der Konkurrenz abzuheben und Top-Talente anzuziehen.

Flexible Arbeitsmodelle ermöglichen es Unternehmen, ein breiteres Spektrum an Bewerbern anzusprechen. Mitarbeiter können dadurch ihre Arbeit besser mit ihrem Privatleben in Einklang bringen. Sie können ihre Arbeitszeit so gestalten, dass sie ihren persönlichen Bedürfnissen und Verpflichtungen entspricht.

So können beispielsweise Kandidaten, die in der Vergangenheit aufgrund starrer Arbeitszeiten keine Möglichkeit hatten, berufstätig zu sein, nun ihre Fähigkeiten und Talente in das Unternehmen einbringen.


Mit flexiblen Arbeitsmodellen die Mitarbeiterbindung erhöhen

Wer die Mitarbeiterbindung erhöhen will, sollte flexible Arbeitsmodelle anbieten. Schließlich können diese einen erheblichen Beitrag dazu leisten.


Die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben führt zu einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit. Mitarbeiter fühlen sich dadurch wertgeschätzt und unterstützt. Zufriedene Mitarbeiter sind motivierter und produktiver ­– und sie tragen zu einem positiven Arbeitsklima bei. Zudem sind Mitarbeiter, die mit ihrer Work-Life-Balance zufrieden sind, seltener geneigt, nach einem neuen Job zu suchen.

Unternehmen sollten verschiedene flexible Arbeitsmodelle anbieten, um den unterschiedlichen Bedürfnissen ihrer Mitarbeiter gerecht zu werden. Mitarbeiter sollten die Möglichkeit erhalten, ihre Arbeitszeit, soweit es geht selbst zu gestalten. Das notwendige entgegengebrachte Vertrauen wird sich durch die höhere Motivation und die damit verbunden Produktivität der Mitarbeiter in der Regel auszahlen.

Umsetzung flexibler Arbeitszeitmodelle

Die Einführung flexibler Arbeitszeitmodelle ist ein wichtiger Schritt für jeden, der die Mitarbeiterbindung erhöhen und so die Produktivität verbessern will.

Es ist jedoch wichtig, sich der Herausforderungen bewusst zu sein, die mit der Implementierung verbunden sein können:

Herausforderungen:

  • Verlust von Kontrolle: Vorgesetzte können Schwierigkeiten haben, die Leistung von Mitarbeitern zu beurteilen, die nicht im Büro arbeiten.

  • Kommunikationsprobleme: Die Kommunikation zwischen Mitarbeitern kann leiden, wenn sie nicht regelmäßig im Büro zusammenarbeiten.

  • Technische Herausforderungen: Unternehmen müssen möglicherweise in neue Technologien investieren, um flexible Arbeitsmodelle zu unterstützen.

Lösungsansätze:

  • Klare Richtlinien und Vereinbarungen: Unternehmen sollten klare Richtlinien und Vereinbarungen für die Nutzung flexibler Arbeitsmodelle festlegen.

  • Regelmäßige Kommunikation: Vorgesetzte sollten regelmäßig mit ihren Mitarbeitern kommunizieren, um sicherzustellen, dass alle Beteiligten auf dem gleichen Stand sind.

  • Investition in Technologie: Unternehmen sollten in neue Technologien investieren, um die Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen Mitarbeitern zu erleichtern.

Erfolgsbeispiele aus der Praxis

Beispiel 1:

Die Baumgarten GmbH ist ein Zimmereibetrieb mit rund 85 Mitarbeitern. Das Unternehmen hat ein Funktionszeitenmodell mit Gleitzeit eingeführt, das den Teams viel Selbstorganisation und Eigenverantwortung ermöglicht. So konnte das Unternehmen die Arbeitgeberattraktivität steigern und die Mitarbeiterbindung erhöhen.

Die konkrete Umsetzung:

  • Die Kernarbeitszeit ist montags bis freitags von 8:00 Uhr bis 15:00 Uhr (6 Stunden). Für die Produktionsteams gilt in der Regel eine Arbeitszeit von 6:00 Uhr bis 16:00 Uhr (10 Stunden).

  • Es wird ein Arbeitszeitkonto genutzt, auf dem bis zu 100 Überstunden und bis zu 50 Minusstunden verbucht werden können. Die Details dazu regelt der Tarifvertrag. Das Arbeitszeitkonto hilft, saisonale Schwankungen auszugleichen.

  • Eigenverantwortung wird großgeschrieben: Die Teams organisieren ihre Arbeitszeiten selbst, um die Aufträge fristgerecht zu erledigen. Als Rahmen gelten das Arbeitszeitgesetz und der Tarifvertrag.

  • Individuelle Absprachen im Team sind möglich, um die Work-Life-Balance zu verbessern. Im Planungsteam ist durch die Einzelarbeiten mehr Flexibilität möglich als in den Produktionsteams. Die Urlaubsplanung regeln die Teams intern.

Durch die Einführung der Gleitzeit konnte der Betrieb die Arbeitgeberattraktivität steigern und die Mitarbeiterbindung erhöhen. Die höhere die Mitarbeiterzufriedenheit trug auch zu einer verbesserten Produktivität bei. Durch das hohe Maß an Eigenverantwortung wurde zudem die Geschäftsführung entlastet.

Beispiel 2

Auch die Inosoft AG konnte die Arbeitgeberattraktivität steigern und die Mitarbeiterbindung erhöhen. Das IT-Unternehmen mit rund 60 Mitarbeitern, setzt auf Vertrauensarbeitszeit. Die Mitarbeiter können also selbst entscheiden, wann sie arbeiten.

Die konkrete Umsetzung:

Vollzeitarbeitskräfte arbeiten 40 Wochenstunden, doch wann sie diese ableisten, ist ihnen größtenteils selbst überlassen

  • An Wochenenden und nachts wird nicht gearbeitet

  • Arbeitszeiten und Pausen dokumentiert jeder selbst am PC.

  • Projekt müssen in definierten Zeitfernstern abgeschlossen werden

  • Voraussetzung dafür ist eine saubere Kalkulation und Planung der Kundenprojekte, sodass die dafür vorgesehene Arbeitszeit realistisch ist.

  • Die Führungskräfte achten darauf, dass die wöchentliche Arbeitszeit der vertraglich vereinbarten entspricht.

  • Plus-Stunden bis 49 sind ohne Absprache möglich. Ab 50 Plusstunden wird geklärt, warum diese entstanden sind und wie diese abgebaut werden können. Bevorzugt wird ein Zeitausgleich.

  • Damit die Mitarbeiter erreichbar bleiben, gibt es individuelle Anwesenheitskorridore und feste Gesprächstermine.

  • Stichprobenweise Kontrollen durch die Vorgesetzten stellen die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben sicher.

Durch die Vertrauensarbeit ist es Mitarbeitern möglich, an schlechten Tagen nach Hause zu gehen und die Arbeit an einem anderen Tag erfolgreich nachzuholen. Die große Freiheit ermöglicht eine sehr gute Vereinbarkeit von Beruf und privaten Verpflichtungen, wodurch das Unternehmen die Arbeitgeberattraktivität steigern und die Mitarbeiterbindung erhöhen konnte. Beleg dafür sind eine geringe Fluktuationsrate sowie ein niedriger Krankenstand.

Die Zukunft der flexiblen Arbeitsmodelle

Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel und flexible Arbeitsmodelle werden für Unternehmen, Arbeitgeberattraktivität steigern und die Mitarbeiterbindung erhöhen wollen, immer wichtiger. Einige Trends zeichnen sich dabei bereits ab:

  • Verbreitung von Remote Work: Die Möglichkeit, von überall aus zu arbeiten, wird weiter zunehmen.

  • Hybride Arbeitsmodelle: Die Kombination von Remote Work und Präsenzarbeit wird sich etablieren.

  • Vertrauensarbeitszeit: Die Kontrolle der Arbeitszeit wird durch Zielvereinbarungen und Selbstorganisation ersetzt.

  • Künstliche Intelligenz: KI wird Aufgaben automatisieren und neue Möglichkeiten für flexible Arbeitsmodelle schaffen.

Fazit

Die Arbeitswelt entwickelt sich von starren Strukturen zu flexibleren Modellen, die den Bedürfnissen von Unternehmen und Mitarbeitern entsprechen. Flexible Arbeitsmodelle ermöglichen individuelle Gestaltungen hinsichtlich Arbeitszeit und -ort.

Flexible Arbeitsmodelle können die Arbeitgeberattraktivität steigern und die Mitarbeiterbindung erhöhen. Sie tragen dazu bei, Talente anzuziehen und ein breiteres Bewerberspektrum anzusprechen, da sie es den Mitarbeitern ermöglichen, Arbeit und Privatleben besser zu vereinbaren.

Die Einführung flexibler Arbeitszeitmodelle erfordert klare Richtlinien, regelmäßige Kommunikation und Investitionen in Technologie.

Trends wie die Verbreitung von Remote Work, hybriden Arbeitsmodellen, Vertrauensarbeitszeit und die Rolle von Künstlicher Intelligenz werden die flexible Arbeitswelt weiter formen.

Unternehmen, die ihre Employer Branding Strategie verbessern möchten, sollten zunächst die Bedürfnisse der Mitarbeiter analysieren. Welche flexiblen Arbeitsmodelle sind gewünscht? Und welche passen zum Unternehmen und der Unternehmenskultur. Erst wenn diese Fragen geklärt sind, gilt es klare Richtlinien festzulegen, ggf. in notwendige Technologie zu investieren und Mitarbeiter hinsichtlich der neuen Modelle zu informieren und zu schulen. Nach der Einführung sollten die Modelle regelmäßig evaluiert und wenn nötig angepasst werden. Mit diesem Vorgehen können Unternehmen die Arbeitgeberattraktivität steigern und die Mitarbeiterbindung erhöhen.

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