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Aug 20, 2025

Marc Karkossa - Experte für digitale betriebliche Altersvorsorge
ETF-basierte betriebliche Altersvorsorge bietet im Vergleich zu klassischen Modellen eine enorme Transparenz und Potenzial für höhere Renditen. Allerdings ist sie nicht automatisch die perfekte Lösung: Sie erfordert ein sorgfältiges Verständnis der Kostenstruktur und der richtigen ETF-Auswahl. Nur bei einer klaren und kostentransparenten Umsetzung entfaltet ETF-bAV ihr volles Potenzial.
Inhaltsverzeichnis
Was ist ETF-bAV und wie funktioniert sie?
Klassische ETF-Direktversicherung – was steckt dahinter?
Unterschied – klassische bAV vs. ETF-bAV
ETFs sind nicht automatisch die perfekte Lösung
Innovative ETF-Ansätze: iBonds & Lifecycle-Modelle
Vor- und Nachteile von ETF-bAV
Tipps zur Auswahl der richtigen Lösung
Kurz zusammengefasst
Renditechancen durch ETFs
ETF-basierte bAV kann Renditechancen durch niedrige Gebühren und breite Streuung verbessern.
klassischen bAV im Vergleich
Im Vergleich zu klassischen bAV-Produkten bieten ETF-Lösungen mehr Transparenz und höhere Renditepotenziale.
Die Wahl des Modells ist entscheidend
Die Wahl des richtigen ETF-bAV-Modells ist entscheidend – insbesondere hinsichtlich Kostenstruktur und Flexibilität.
Was ist eine ETF-bAV und wie funktioniert sie?
Eine ETF-bAV investiert Beiträge aus der Entgeltumwandlung in börsengehandelte Fonds, nutzt die Vorteile von Diversifikation, niedrigen Gebühren und staatlicher Förderung.
Durch Entgeltumwandlung verringern sich Steuer- und Sozialabgaben, Arbeitgeberzuschuss ab 15 % erhöht das Kapital.
Klassische ETF-Direktversicherung – was steckt dahinter?
ETF-Direktversicherungen kombinieren den bekannten Rahmen der betrieblichen Altersvorsorge mit börsengehandelten Indexfonds. Beiträge fließen wie gewohnt aus dem Bruttogehalt in eine Versicherungspolice, der Unterschied liegt in der Kapitalanlage: Anstelle von starren Garantien werden ETFs als Kernbaustein genutzt. Das sorgt für breite Streuung, hohe Transparenz und bessere Renditechancen als klassische Garantieprodukte.
Vorteile: Breite Diversifikation, attraktive Renditechancen, staatliche Förderung.
Nachteile: Schwankungen durch den Kapitalmarkt, keine festgeschriebenen Mindestleistungen.
Unterschied – klassische bAV vs. ETF-bAV
Der größte Unterschied liegt in der Kapitalanlage: Während klassische bAV-Produkte auf Garantien und teure Versicherungstöpfe setzen, können ETF-basierte Modelle Märkte direkt und transparent abbilden. Dadurch ergibt sich grundsätzlich die Chance auf höhere Renditen und – im Idealfall – niedrigere Kosten. Doch Vorsicht: ETFs allein garantieren keine günstige Lösung. Entscheidend ist, ob die bAV provisionsfrei und mit einer klaren Kostenstruktur angeboten wird.
Merkmal | Klassische bAV | ETF-bAV (Soll-Kriterium) |
---|---|---|
Kapitalanlage | Sicherungsvermögen, Rentenfonds | ETFs, global diversifiziert |
Kosten | Hoch durch Provisionen & Abschlusskosten | Niedrig, wenn provisionsfrei (Nettotarif) |
Rendite | Gering, Inflationsrisiko | Hoch, marktnahe Entwicklung |
Transparenz | Eingeschränkt | Digital & jederzeit einsehbar |
ETFs sind nicht automatisch die perfekte Lösung
Viele bAV-Produkte werben mit ETFs, erfüllen aber das Soll-Kriterium niedriger Kosten nicht. Häufig werden Provisionen, hohe Verwaltungskosten oder Intransparenz mitverkauft – und damit schmilzt der Renditevorteil schnell dahin. Eine ETF-bAV ist also nur dann wirklich stark, wenn sie konsequent provisionsfrei, kosteneffizient und transparent aufgebaut ist.
Checkliste:
Achte auf die Gesamtkostenquote (TER + Verwaltungskosten).
Prüfe, ob Provisionen enthalten sind (Nettotarif vs. Bruttotarif).
Fordere digitale Transparenz über Entwicklung und Dokumente.

Innovative ETF-Ansätze: iBonds & Lifecycle-Modelle
Innovative Ansätze in der ETF-bAV, wie Lifecycle-Gruppen und iBonds, bieten flexible Anlagestrategien, die besser auf die verschiedenen Phasen der Altersvorsorge abgestimmt sind.
Lifecycle-Gruppen: In den ersten Jahren investieren diese Fonds hauptsächlich in Aktien, um von höheren Renditen zu profitieren. Je näher der Rentenbeginn rückt, desto mehr wird in sicherere Anlagen wie Anleihen umgeschichtet, um das Risiko zu senken.
iBonds: Diese Fonds kombinieren Anleihen-ETFs mit einer festen Laufzeit. Sie bieten eine planbare Rückzahlung und eignen sich gut für diejenigen, die eine klare Strategie für die Auszahlung im Rentenalter suchen.
Ein wesentlicher Unterschied zu klassischen bAV-Modellen ist die höhere Flexibilität bei der Kapitalanlage: Bei innovativen Ansätzen fließen 60-90% der bAV-Einzahlungen in den „freien Kapitalanlage-Topf“, also in flexiblere, renditestärkere Anlagestrategien. Bei klassischen bAV-Produkten ist dieser Anteil oft auf nur ca. 10 - 35% begrenzt.
Vor- und Nachteile von ETF-bAV
Vorteile:
Hohe Renditechancen durch Marktpartizipation
Kosteneffizient, niedrigere Gebühren
Transparenz und Kontrolle (besonders bei digitalen Anbietern)
Staatliche Förderung wie Steuerersparnis und Zuschuss ab 15 %
Nachteile:
Marktvolatilität, keine garantierte Mindestrente
Bei klassischen bAV Anbietern gilt: Eingeschränkte Flexibilität bei Anbieterwechsel, Verwaltungsaufwand bei Wechsel
Moderne Software-Anbieter wie DYNO lösen dieses Problem mittels Technologie
Bei klassischen bAV Anbietern gilt: Häufig bessere Rendite bei privaten ETF-Sparplänen.
Tipps zur Auswahl der richtigen Lösung
Kosten im Fokus – Versteckte Provisionen vermeiden, auf Gesamtkostenquote achten.
Transparenz sicherstellen – Digitales Cockpit mit Zugriff auf Kapital, Wertentwicklung und Dokumente.
Rendite vs. Sicherheit abwägen – Lifecycle- oder iBond-Strategien prüfen.
Flexibilität im Jobwechsel – Anbieter erkennbare Übertragbarkeit gewährleisten oder DYNO kontaktieren
Förderpotenzial prüfen – Arbeitgeberzuschuss und steuerliche Grenzen (bis 8 % der BBG) ausschöpfen
Fazit
ETF-basierte betriebliche Altersvorsorge bietet eine moderne und flexible Lösung, die durch niedrige Kosten und hohe Transparenz überzeugt. Innovative Modelle wie Lifecycle-Gruppen und iBonds ermöglichen eine individuellere und renditestärkere Kapitalanlage im Vergleich zu klassischen bAV-Produkten. Dabei ist es entscheidend, auf die richtige Struktur und die Kosten zu achten, um das Potenzial dieser Anlageformen vollständig auszuschöpfen. Für die optimale Altersvorsorge sollte der Fokus auf einer provisionsfreien, digitalen Lösung wie DYNO liegen, die volle Transparenz und Renditepotenzial bietet.
Marc Karkossa
Marc ist Co-Founder & CEO von DYNO. Vor DYNO war der Versicherungsexperte Prokurist in der familieneigenen Versicherungsagentur.